Vorgestern hatten wir (nach ausgiebigem Frühstück im Zeltplatzrestaurant) unsere
Fahrt am Westufer des Lake Malawi fortgesetzt. Dabei sind wir an riesigen
Kautschukplantagen vorbeigekommen, wo auch die Technik der
Naturkautschukgewinnung zu besichtigen war.
Es ist schon beeindruckend, dass
hier im Zeitalter der Globalisierung und der industriellen
(Chemie)massenproduktion offensichtlich noch wie vor 200 Jahren gearbeitet
wird. Als wir angehalten hatten, um uns in der Plantage umzusehen, ließen
naürlich auch die Einheimischen nicht lange auf sich warten, die dann versuchten,
uns Wurfbälle aus original Malawi-Kautschuk zu verkaufen. Christo meinte dazu,
daß der Kautschuk dafür gestohlen sei und das man dieses kriminelle Tun nicht
noch unterstützen sollte, indem man etwas kauft. Nun ja, Africa halt.
Gestern setzten wir unseren Weg nach Süden fort. Das Ziel war die Südspitze
des Lake Malawi. Am Cape Maclear haben wir uns dann nach einem Zeltplatz
erkundigt und sind im „Eagles Nest“ (14° 00´ 46“ S 34° 51´03“ E) gelandet.
Eigentlich war dort alles ausgebucht, so daß wir zunächst nur die Erlaubnis
erhielten, auf dem Parkplatz zu campieren. Aber am Abend hat sich dann
herausgestellt, das die Südafrikaner, die den Platz gebucht hatten, irgendwie
nicht angekommen waren, so dass wir auf den „richtigen“ Zeltplatz umziehen
konnten. Der hat uns dann so gut gefallen, daß wir beschlossen haben, hier
einen Tag länger zu bleiben.
Gestern vor Sonnenuntergang sind wir dann noch zu einer Bootstour
aufgebrochen, die von zwei Einheimischen gegen US$ angeboten wurde.
Hauptattraktion war ein Seeadlerpaar, das von unseren Guides mit Pfiffen
angelockt und dann mit Fischen gefüttert wurde. Das hat dann auch 3 – 4 mal
geklappt, so daß ein paar schöne Fotos entstanden sind (s. oben). Auch der
Sonnenuntergang war dann recht beeindruckend, in etwa so wie man sich das am
Lake Malawi vorstellt…
Heute war dann wieder ein Ruhetag mit Wäsche waschen, Lesen undA angesagt.
Nach dem Aufstehen waren ein paar Warane zu besichtigen, die sich wohl in der
Morgensonne aufgewärmt hatten, sich dann aber durch uns gestört fühlten und
rasch verschwanden.
Das Highlight des abends war dann ein riesiger Fisch, den Christo gestern
bei den Fischern im Dorf bestellt hatte und der uns heute morgen fangfrisch,
aber bereits ausgenommen, geliefert wurde. Für Christo war es natürlich
ausgemacht, daß wir den Fisch grillen würden, was aber wiederum nicht exakt
Jim´s Vorstellngen entsprach („I don´t burn my fish“). Er hat dann sein halbes
Filet in der Pfanne gebraten, während ich mich Christo und Tina anschloß, das
Filet ausgiebig würzte, in Alu-Folie einpackte und dann etwa 2 Stunden dem
Grill überließ. Das hat sich dann aber auch gelohnt, und zusammen mit aus der
Zeltplatzküche gelieferten Pommes und Salat hatten wir ein denkwürdiges Abendessen.